Das Projekt LiquidInfo forscht an der Entwicklung einer sicheren, niederschwellig einsetzbaren und effizienten Bereitstellung von KI-Modellen zur Anwendung medialer Transformationen. Audio-visuelle Informationen, u.a. aus Meetings oder Veranstaltungen, sollen zur Erhöhung von Transparenz und Inklusion semantisch angereichert werden und in verschiedenen Sprachen und Formaten bereitgestellt werden – für eine modalitätsübergreifend barrierefreie Kommunikation und Dokumentation von Informationen in einem geschützten Raum.
Laufzeit: 01.04.2024 – 31.03.2027
Mittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Beteiligte Einrichtungen der Universität Leipzig:
Universitätsrechenzentrum (Abteilung Forschung und Entwicklung)
Projektbeschreibung
Ausgangslage
KI-basierte Dienste und Anwendungen sind fest in unserem Arbeitsalltag integriert. Meist sind sie cloudbasiert und proprietär. KMU sind dabei mit mehreren Herausforderungen konfrontiert: Dienste in der Cloud sind für Datenschutz und Datenhoheit problematisch, man begibt sich durch die Nutzung in die Abhängigkeit von geschlossenen Formaten und Plattformen, die Lizenzmodelle bergen hohe Kosten und die Integration in interne Geschäftsprozesse muss, anstatt auf Datenebene, oftmals manuell erfolgen – oder die eigenen Prozesse aufwändig an Vorgaben externer APIs angepasst werden. Auch die gesellschaftlichen Kosten von massivem Energie-Einsatz in permanent laufenden Cloud-Rechenzentren werden oft unterschätzt.
Projektziel
Diese Problematiken adressiert das Vorhaben durch die Entwicklung der LiquidInfo-Box; eine Kombination von aufeinander abgestimmter Hard- und Softwarekomponenten für stromsparenden mobilen Einsatz. Durch den einfachen Anschluss eines HDMI-Signals ermöglicht die Box automatische Transkriptionen, Übersetzungen, Objekterkennung, Aufbereitungen, Analysen und Zusammenfassungen von Meetings, Präsentationen oder anderen Veranstaltungen in vielseitige Formate. Die Datenverarbeitung erfolgt dabei vollständig auf dem Gerät, was die Datenhoheit garantiert, Abhängigkeiten von externen Anbietern und Energieaufwand reduziert und auch die Einrichtung stark vereinfacht. Die offene, semantisch angereicherte Datenstruktur erlaubt den flexiblen Medienwechsel der Inhalte für mehr Barrierefreiheit und Inklusion.
Umsetzung
Die Umsetzung als offline on-premise Lösung ermöglicht eine datenschutzrechtlich unbedenkliche Implementierung. Da die Datenverarbeitung losgelöst und ohne Einbeziehung externer Anbieter auf dem Gerät lokal erfolgt, sind keine Einwilligungen für die externe Verarbeitung der Daten notwendig. Dadurch wird ein Einsatz der Lösung in streng vertraulichen Situationen möglich. Die in den AV-Daten codierten Informationen werden extrahiert und in ein abstraktes Datenmodell überführt. Dies ermöglicht die modalitätsübergreifende Weiterverarbeitung, Flexibilisierung und Individualisierung der Ausgabe.
Konsortium
- Stadt Leipzig, Amt für Wirtschaftsförderung
- dzb lesen
- Kreatives Leipzig e.V., Verband der Kultur- und Kreativwirtschaft
- emotion works (Stock & Krähenbiel GbR)
Projektförderung
Das Verbundprojekt LiquidInfo wird im Rahmen der Fördermaßnahme „IKT 2020 - KMU-innovativ: IKT - Software Engineering” des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und vom Projektträger Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) betreut.